Es hilft tatsächlich beim Lernen, das erworbene Wissen eine Nacht zu überschlafen. In einer Studie mit 191 Freiwilligen zeigte ein Team der deutschen Universität Lübeck, dass das menschliche Gehirn im Schlaf vor allem solches Wissen im Langzeitgedächtnis speichert, das für die Zukunft wichtig ist. Dabei wird speichernswertes Wissen tagsüber an der Stirnseite des Gehirns markiert und in der Tiefschlafphase im Hippocampus in der Mitte des Großhirns abgespeichert.
Dabei schnitten die Kandidaten, die geschlafen hatten, erwartungsgemäß besser ab, als die wach gebliebenen. Doch nur diejenigen, die geschlafen hatten und von dem bevorstehenden Test wussten, zeigten eine besonders gute Gedächtnisleistung.
"Daraus schließen wir, dass das Gehirn für die Selektion zwischen wichtigem und unwichtigem Wissen einen Marker braucht. Das kann die bewusste Konzentration auf das neu erworbene Wissen sein, aber auch eine emotionale Stimulation, etwa besonderes Interesse am Thema", sagt der Schlafforscher und Studienleiter Jan Born. "Es kann deshalb sinnvoll sein, zum Beispiel Vokabeln vor dem Schlafengehen zu lernen und sich dabei bewusst zu machen, dass es wichtig ist, sie zu behalten."